Der Tübin­ger Win­golf ist eine christ­li­che, über­kon­fes­sio­nel­le Stu­den­ten­ver­bin­dung an der Eber­hard-Karls-Uni­ver­si­tät Tübin­gen. Sei­ne Far­ben sind schwarz-weiß-gold, er lehnt Duell und Men­sur ab und ist Mit­glied im Win­golfs­bund, dem ältes­ten Kor­po­ra­ti­on­dach­ver­band in Deutsch­land.

Die Prin­zi­pi­en und ihre Bedeu­tung

1864 wird in Tübin­gen auf der Kal­lée­hö­he der Tübin­ger Win­golf in Form einer Ver­bin­dung mit fes­ten Prin­zi­pi­en gegrün­det, die noch heu­te Gel­tung besit­zen. So schrieb zum Bei­spiel unser Tübin­ger Phi­lis­ter Paul Til­lich in einem Brief vom 23.  April 1943 an Tho­mas Mann:

„Was ich theo­lo­gisch, phi­lo­so­phisch und mensch­lich gewor­den bin, ver­dan­ke ich nur zum Teil den Pro­fes­so­ren, in über­ra­gen­dem Maße dage­gen der Ver­bin­dung, wo die theo­lo­gi­schen und phi­lo­so­phi­schen Debat­ten nach Mit­ter­nacht und die per­sön­li­chen Gesprä­che vor Son­nen­auf­gang für das gan­ze Leben ent­schei­dend blie­ben. Musik spiel­te dabei eine gro­ße Rol­le und das roman­ti­sche Ver­hält­nis zur Natur […] ver­dan­ke ich vor allem den Wan­de­run­gen durch Thü­rin­gen und zur Wart­burg in jenen Jah­ren, in Gemein­schaft mit den Ver­bin­dungs­brü­dern.“

Aca­de­mi­cum

Natür­lich ist ein wich­ti­ger Teil des Ver­bin­dungs­le­bens das gemein­sa­me Ler­nen und Stu­die­ren. Wer über den Tel­ler­rand sei­nes Fach­ge­bie­tes hin­aus­schau­en will, ist mit Vor­trä­gen renom­mier­ter Per­sön­lich­kei­ten aus Poli­tik, Wirt­schaft und Kul­tur bei uns gut bera­ten. Ein Ken­nen­ler­nen von Pro­fes­so­ren und Dozen­ten in gemüt­li­chem Rah­men gibt immer wie­der Anre­gun­gen für die eige­ne aka­de­mi­sche Lauf­bahn und knüpft Kon­tak­te. Daher ist das Stu­di­um kei­ne Neben­sa­che zum Ver­bin­dungs­le­ben, son­dern dezi­dier­ter und vor allem gleich­wer­ti­ger Teil des­glei­chen.

Chris­tia­num

Seit unse­rem Bestehen eint uns das Bekennt­nis zu Jesus Chris­tus. Aus­ge­hend von die­sem Grund­satz sehen wir auch oder gera­de heu­te die Not­wen­dig­keit, christ­li­chen Wer­ten und Tra­di­tio­nen einen fes­ten Platz in unse­rer Gemein­schaft ein­zu­räu­men. Der gemein­sa­me Besuch des Got­tes­diens­tes ist somit eben­falls fes­ter Bestand­teil unse­res Pro­gramms wie regel­mä­ßig statt­fin­den­de Bibel­aben­de auf unse­rem Haus. Hier­bei bie­tet sich die Mög­lich­keit, sowohl aktu­el­len gesell­schaft­li­chen Pro­ble­men als auch gene­rel­len Fra­gen auf den Grund zu gehen.

Cor­po­ra­ti­vum

Unter die­sem drit­ten Punkt ver­ste­hen wir all das­je­ni­ge, was uns als Stu­den­ten­ver­bin­dung kenn­zeich­net und aus­macht. Wir wah­ren For­men und Tra­di­tio­nen des Ver­bin­dungs­brauch­tums seit unse­rer Grün­dung, die auch wei­ter­hin Bestand­teil unse­rer Gemein­schaft blei­ben sol­len. Das heißt natür­lich auch, immer wie­der den Kon­takt zu unse­ren älte­ren Mit­glie­dern (Phi­lis­tern) zu suchen und im Dia­log das zu begrün­den, was wir Lebens­bund nen­nen: Freund­schaft und Ver­bun­den­heit über Alters­gren­zen hin­weg. Zudem sind wir eine poli­tisch neu­tra­le Ver­bin­dung was bedeu­tet, dass wir kei­ne rechts- oder links­ra­di­ka­len Strö­mun­gen dul­den und/oder gut hei­ßen.
Die­se Prin­zi­pi­en waren, sind und wer­den sein ein hand­fes­tes Erfolgs­kon­zept, für die unse­re Phi­lis­ter, z.B. Johan­nes Kuhlo, Fried­rich von Bodel­schwingh, Ernst Moritz Arndt, Kon­rad Duden, Fried­rich-Will­helm Raiff­ei­sen und Paul Til­lich, ein­mün­dig mit uns spre­chen.